Diagnose R230: Allgemein: z.B. 230.474 SL55AMG 463.270G55AMG diagnose/ssl55amg-diag-open.htm: Letzte Änderung am 06.05.23/12.07.22/30.04.20/23.04.16/05.12.15/21.04.14/Beginn 08.05.2010 (C) Dr. Juliane Hehl (Bilder soweit nicht extra gekennzeichnet in Eigenanfertigung) Impressum gem. DSGVO Roadmap - Motor M113.992 R230 - Stichwörterverzeichnis R230 Die Webseiteninhalte bieten nur die Hilfe zur Selbsthilfe und sind keine Anleitung zur Reparatur, nur eine Literatursammlung. Emails werden nicht beantwortet, es gibt keine Zugangsdaten! Das gilt nicht für mir bekannte Clubmitglieder . Arbeiten am Fahrzeug erfordern fachliche Kompetenz und die Ehrlichkeit, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen oder besser die Finger davon zu lassen bzw. in die Werkstatt zu gehen. Alle Angaben nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr und Haftung! Etliche Hinweise können unter Umständen bei fehlerhafter Ausführung zu erheblichen Folgeschäden führen. Es wird daher ausdrücklich jede Haftung dafür abgelehnt. Der Ausführende trägt das alleinige und uneingeschränkte Risiko. |
Übersicht:
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1. Grundlagen Diagnose Steuergeräte:
![]() Der SL55AMG besitzt je nach Ausstattung über 38 Steuergeräte. Diese sind (bis 31.10.2003) über mehrere CAN-Bus-Systeme mit dem Steuergerät Systemdiagnose N55 verbunden. Fehler in einem am Innenraum-CAN-B angeschlossenen Steuergerät werden in dem betroffenen Steuergerät und im Steuergerät "Systemdiagnose" abgelegt. Oft liegt nur eine Kommunikationsstörung vor oder z.B. ein Spannungseinbruch beim Starten, weil die Batterien schon älter sind und das Batteriemanagement diesen nicht mehr ausgleichen kann. Tritt der Fehler nicht mehr auf, wird er im Ereignisspeicher gelöscht. Ein bleibender Fehler wird im Fehlerspeicher abgelegt. |
1.2 Simulation:
![]() Mit der Simulation in der Diagnose kann man sich auch ohne Fahrzeug in die Menü-Struktur der Diagnose einlesen. |
2. Systemdiagnose:
![]() altes System bis 31.10.2003: Die Fehlerüberwachung während der Fahrt erfolgt durch die Systemdiagnose. Alle am langsamen Innenraum-CAN-Bus (CAN-Class B, Übertragungsrate: 83,3 Kbit/s) angeschlossenen Steuergeräte übertragen ihre Fehlercodes und Zusatzinformationen in das Steuergerät Systemdiagnose. Siehe auch CAN-Bus. Bis 31.10.2003 gab es für die Speicherung der Daten das Steuergerät Systemdiagnose N55, siehe hier Abschnitt Nr.3. Gesamtvernetzung GVN Funktion: Die Vernetzung ist in GF00.19-P-0001R beschrieben. Dort sind auch alle Dokumente dazu aufgeführt. Systemdiagnose Funktion: GF00.30-P-0001R neues System ab 01.11.2003: Nun wurden diese Informationen und zusätzlich die Fehlercodes und Zusatzinformationen der Steuergeräte des Motorraum-CAN-Bus (CAN-Class C, Übertragungsrate 500KBits/s) in einem neuen Steuergerät "Zentrales Gateway N99" abgelegt. Diese Vernetzung mit den beteiligten Steuergeräten ist in GF00.19-P-0001RM beschrieben. Beide Steuergeräte enthalten eine Auswerte-Software und eine Onboard-Wissensbasis. Wichtige Hinweise zur Fehlerspeicherung findet man auch im Diagnose-Menue bei der Systemdiagnose. Wird ein Fehler in einem Steuergerät gelöscht, muss er auch im Steuergerät Systemdiagnose gelöscht werden. |
2.1 Steuergerät "Systemdiagnose N55" und Diagnose DAS:
![]() Die Diagnose (Diagnose-Assistenzsystem DAS) liest bei Fahrzeugen bis 31.10.2003 die Ergebnisse der Systemdiagnose aus dem Steuergerät N55 über die K-Leitung der Prüfkupplung X11/4 (OBD-2-Steckdose) aus. Sie werden im Menuepunkt "Systemdiagnose - Innenraumtest" angezeigt: Fehlercode und Fehlertext, Komponenten mit Fehler, beeinträchtigte Funktionen und Prüfanweisungen. Nach dem 01.11.2003 wird mittels Star-Diagnosis über die CAN-Diagnose-Leitung der Prüfkupplung aus dem Steuergerät ZGW N99 ausgelesen und die Infos im Menue ZGW angezeigt: Steuergeräteversion, Ist-Werte, Steuergeräteanpasssungen, Gesamtliste der Prüfungen, Gesamtliste der Fehlercodes. Zusätzlich zeigt die Diagnose die gespeicherten Ursachen eines ausgelösten Alarms (Fehlerbilder) der Einbruch- und Diebstahlwarnanlage EDW und die Ist- und Sollkonfigurationen der Innenraum-CAN-B Steuergeräte bzw. ab 1.11.2003 zusätzlich der Motor-CAN-C Steuergeräte an. |
3. Steuergerät Systemdiagnose N55:
SL 230 bis 31.10.2003:
![]() Steuergerät Systemdiagnose N55 Anordnung, Aufgabe, Funktion: GF54.21-P-4119R Das Steuergerät Systemdiagnose N55 ist an der A-Säule vorne rechts im Fußraum angebracht. Aufgabe: GF54.21-P-4119-01R |
3.1 Steuergerät N55 aus-, einbauen:
![]() siehe AR54.21-P-0200R Zum Ausbau muss man die rechte Einstiegsleiste ausklipsen, den Kantenschutz abziehen und die seitliche, rechte Abdeckung unten an der A-Säule ausbauen. Der Ausbau der Einstiegsleiste ist hier beschrieben. |
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Schaltplan:
PE54.21-P-2123-99KA
Legende: PE54.21-P-2123-60KA |
4. Steuergerät Zentrales Gateway ZGW (Systemdiagnose) N93:
SL 230 ab 1.11.2003
![]() Übersicht: GF00.19-P-4100R Aufgabe: GF00.19-P-4100-01R |
5. Grundlagen Diagnose OBD-II:
![]() Die schon 2007 erschienene EU-Verordnung Nr. 715/2007EG regelt nicht nur die Schadstoffgrenzen, sondern auch den freien Zugang zu Reparaturinformationen und Diagnosedaten. Die Automobilhersteller sind da recht zögerlich in der Umsetzung. Erst seit 2010 haben Mercedes-Clubmitglieder freien Zugang, aber nicht andere Markenclubs. Viele Grundlagen zur Onboard-Diagnose II sind im Tipp 38 und im Tipp 38a: Grundlagen enthalten. |
6.1 OBD2-Steckdose: R230, z.B. 230.474 SL55AMG:
![]() Übersicht: GF54.22-P-2100R Prüfkupplung Aufbau: GF54.22-P-210002R |
Prüfkupplung Diagnose Aufbau: ab Modelljahr 2009/AEJ 08:
GF54.22-P-2200RI
Pinbelegung: Die Pins 2,10 und 13 sind nicht belegt. Pin 1 Steuergerät EZS N73, Pin 3 Steuergerät ME N3/10, Pin 4 Kl. 31, Pin 5 Kl. 31 Pin 6 Diagnose-CAN, Pin 7 Steuergerät ME (N3/10) (nur AMG), Pin 8 Kl. 87 Pin 9 Hydraulikeinheit SBC (A7/3), Steuergerät Elektronisches Wählhebelmodul (N15/5), Steuergerät ESP, PML und BAS (N47-5), Steuergerät ABC (N51/2) (Code 487 Active Body Control ABC, Pin 11 Steuergerät EGS (N15/3) (bei Getriebe 722.6), Elektrische Steuereinheit (VGS) (Y3/8) (bei Getriebe 722.9) Pin 12 Bedien-, Anzeige- und Steuereinheit COMAND (A40/3) (bei Code (498) Japan-Ausführung) Pin 14 Diagnose-CAN, Pin 15 Leuchteinheit vorn links (E1), Pin 16 Kl. 30 |
Schaltplan: bis 31.05.2004:
PE54.22-P-2000-97KA
Schaltplan: ab 01.06.2004 - 29.02.2008: PE54.22-P-2000-97KB Schaltplan: ab Modelljahr 2009, AEJ 2008: PE54.22-P-2000-97KC |
6.2 OBD2-Steckdose: W463, z.B. 463.270 G55AMG:
Anordnung: GF54.22-P-2100-01GB Übersicht: Schaltplan Prüfkupplung W463: PE54.22-P-2000GF Schaltplan Prüfkupplung W463: PE54.22-P-2000-99GF Massepunkt W3/1 der OBD2-Dose: 463: G55AMG: Im Schaltplan sind die Pins 4 und 5 an den Massepunkt W3/1 gelegt, der sich im Motorraum rechts am Radhaus zwischen Kühlmittelbehälter und Einfüllstutzen Scheibenwaschanlage befindet. |
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EPC und OBD2-Prüfdose: Die OBD2-Prüfdose besteht aus zwei Teilen:
Rahmen mit Deckel (Halter): A2025402373 |
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OBD2-Steckdose/Einsatz Typ A (Pkw): A2025405981 | ![]() |
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Kontaktbuchse: MT3 (Micro Timer), 0,5-1,0mm, A0008260174 (alt: 0,5-1,0 mm: A0115458226 .
Die Steckdose ist in gleicher Qualität bei Fa. KDS-online wesentlich billiger. |
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Werkzeug MT3-Buchsen: Zum Auspinnen der Kontaktbuchsen wird der Werkzeugeinsatz W220589019954 benötigt, siehe Stecker am Mercedes G und SL. Es genügen aber auch zwei aufgebogene Büroklammern, um die beiden Laschen an der Kontaktbuchse flach zu drücken. |
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Bei der Fa. KDS-online gibt es die OBD2-Dose in Industriequalität mit vergoldeten Kontaktbuchsen: #34013, OBD-2 Einbaubuchse F - (SAE J1962 Typ B) für 24V / LKW. |
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EPC-Net: 463.270 G55AMG: Deckel+Rahmen (Halter Diagnosedose) 54/Sicherungsdose und Relais 045/6, Bild-Nr. 80: A2025402373
EPC-Net: Prüfkupplung X11/4(Diagnosedose = Stecker): 54/Hauptleitungssatz 420/15, Bild-Nr. 909:A2025405981 EPC-Net: 230.474 Sl55AMG: Deckel+Rahmen (Halter Diagnosedose) 68/Verkleidung/205/Bild-Nr. 85 EPC-Net: Diagnosedose (Stecker): 54/Hauptleitungssatz 545/15, Trennstelle Cockpit Leitungssatz Bild-Nr. 950 |
7. OBD BreakOut-Box F / Monitor-Box - OBD-2:
![]() Es gibt bei Fa. KDS-online eine OBD BreakOut-Box F / Monitor-Box - OBD-2 / EOBD (SAE J1962 Typ A) #32079, OBD-2 / EOBD (SAE J1962 Typ A) Stecker (gerade) und Buchse/Kupplung (gerade), Kabellänge etwa 0.5 m. Breakoutfunktion: Mit den Buchsen hat man Kontakt zu den jeweiligen Anschlüssen des OBD2-Steckers bzw. der Kupplung. Monitorfunktion: Mit einem Speicheroszillographen können die Signale der OBD2-Leitungen erfasst werden. |
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7.1 Spannungen OBD2 BreakOut-Box:
![]() Steckt man die Box an die OBD2-Steckdose, kann man je nach Zündschlüsselstellung an einigen Pins die Batteriespannung gegen Masse Pin 4/5 messen (Pinbelegung OBD2-Steckdose). - ohne Zündschlüssel: Pin 16 (KL.30) - Zündschlüssel eingesteckt: Pin 16, Pin 12 - Zündschlüssel Stufe 1: Pin 16, 13, 12, Pin 9 hat 0,38 V. - Zündschlüssel Stufe 2, Zündung an: Pin 16, 15, 13, 12, 9, 8 (Kl. 15), 7 |