KA-Jetronic - Testablauf und Messprotokoll:
280GE 460.232, Bj. 1984

tipp98-30.htm:
Letzte Änderung am 06.01.21/20.12.18/17.04.16/31.12.11/05.03.2010 (C) Dr. Juliane Hehl
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Fehlertabelle:

Im Heft 4/2009, Seite 88, Youngtimer von www.motor-klassik.de ist auf Seite 88 eine Fehlerübersicht enthalten. (zur PDF-Datei).
Messprotokoll KA-Jetronik (C) Dr. Hehl Hans:

Datum: ............................... Motortyp: M110......................................

...........................................................................................
Übersicht:
1. Grundlagen / Messeinrichtungen:
2. Benzindruck:
3. Fördermenge:

4.1 Systemdruck:
4.2 Steuerdruck messen / Warmlaufregler testen:
4.3 Volllastanreicherung prüfen:
5. Kraftstoffanlage: innere Dichtheit:

6.1 Kaltstartventil: Dichtheit prüfen:
6.2 Kaltstartventil: Sprühkegel prüfen:
6.3 Abschaltpunkt des Zusatzluftschiebers prüfen:
7. Volumengleichförderung des Mengenteilers prüfen:

8.1 Leichtgängigkeit der Stauscheibe prüfen:
8.2 Justierung der Stauscheibe prüfen:
8.3 Zuordnung Steuerkolben / Stauscheibe prüfen:

9. Zündeinstellung prüfen (Zündanlage TSZ8u):

9.1 Unterdruckverstellung prüfen:
9.2 Unterdruckdose prüfen:
9.3 Unterdruck im Saugrohr prüfen:

10.1 Drosselklappenspalt prüfen/einstellen:
10.2 Gasgestänge prüfen/einstellen:


1. Grundlagen: top

Startet der Motor M110.994 beim 280GE nicht oder schlecht, läuft unruhig oder nimmt kein Gas an, kann es neben vielen anderen
Ursachen an der KA-Jetronik liegen. Messungen des Drucksystems sind zur Fehleranalyse erforderlich.

Die Druckmessungen erfolgen zunächst bei Motorstillstand, Kraftstoffpumpenrelais abziehen und
Kl. 87 mit Kl. 30 mit Kabel überbrücken, Benzinpumpe läuft dauernd.

Es wird die Druck-Messeinrichtung von Mercedes: W103589002100 benötigt. Für die Unterdruckmessungen eignet sich ein
Manometer mit einem Bereich von -1 bis 0 bar. Ein kleines Vielfachmessgerät zur Messung von Spannungen und Widerständen sollte vorhanden sein.

Die Links führen zu den Detailberichten.

Vor Druckmessungen kontrollieren, ob die Rücklaufleitungen (Benzinpumpe, Warmlaufregler) freien Durchgang haben (Hinweis von F. Kuchler).
2. Benzindruck: top

Der theoretische Pumpendruck beträgt z.B. bei der Pierburgpumpe Nr. 7.21659.72.0 etwa 6,5 bar. Der Benzindruck
wird an der Vorlaufleitung zum Mengenteiler gemessen. Dazu benötigt man einen T-Adapter zum Anschluss des Messgerätes.
Bei meinem 280GE war ein Druck von fast 6 bar vorhanden. Fördermenge auch messen!

Messwert: .................................................................................

zu niedriger Druck:

Benzinfilter verstopft (erneuern), Membran im Druckspeicher defekt (Leckleitung mit Schlauchzange abklemmen). Pumpe defekt?
Es gab schon Fälle, wo die Vorlaufleitung verstopft/geknickt war. Oder Spannung zu niedrig??

Spannung an der Pumpe:

Die Spannung an den beiden Anschlüssen an der Pumpe beeinflußt etwas den Pumpendruck. Es sollten bei stehendem Motor über
11,5 Volt an der laufenden Pumpe anliegen. Oft ist auch der Kabelquerschnitt abn Werk zu gering (mindestens 2,5 mm im Quadrat).
Eine ebenso dicke, eigene Masseleitung von der Pumpe zum Armaturenbrett-Massepunkt ist empfehlenswert.

Messwert: .................................................................................
3. Fördermenge: top

Rücklaufleitung am Mengenteiler abschrauben, Rücklaufleitung mit Schraubkappe verschliessen. Am Mengenteiler
einen durchsichtigen Benzinschlauch mit Kegeladapter und Überwurfmutter anschrauben, Schlauch in einen 2 Liter-Messbecher halten.

Zunächst solange laufen lassen, bis nur noch wenige, kleine Luftblasen im Schlauch sichtbar sind.
Dann die Fördermenge messen. Sie beträgt in 30 Sekunden mindestens 1 Liter.

Messwert: .................................................................................

Bei 5,9 bar Pumpendruck sind es über 1,5 Liter in 30 Sek.. Ist der Benzindruck zu niedrig, ist auch die Förderleistung zu gering.
4.1 Systemdruck messen: top

Motorstillstand, Steuerdruckleitung zum Warmlaufregler (WLR) oben am Mengenteiler abschrauben. Messeinrichtung mit
geschlossenem Ventil zwischen Mengenteiler und Leitung zum WLR anschliessen. Stecker vom Warmlaufregler abziehen,
wenn nur Messung des Kaltsteuerdrucks erfolgen soll. Benzinpumpe einschalten (Brücke am Sockel Kraftstoffpumpenrelais).
Der Systemdruck beträgt beim 280GE etwa 5,0 (bis 5,6) bar.

Messwert: ..........................................................................

4.1.1 Systemdruck einstellen:

Der Systemdruck kann am Systemdruckregler durch dünne Beilagscheiben (siehe Reparatursatz) hinter der Feder eingestellt werden.
Zusätzliche Scheiben erhöhen den Systemdruck.

Ergebnis:...........................................................................
4.2 Steuerdruck messen / Warmlaufregler testen: top

Motorstillstand, gleicher Anschluss der Messeinrichtung, Ventil offen. Stecker der Stromversorgung am Warmlaufregler abgezogen.
Daten zum Steuerdruck sind hier im Tipp 98-24-1, Abschnitt 3.7

a) Anfangssteuerdruck: Der Anfangssteuerdruck von etwa 1 bar +- 0,5 bar hängt von der Motortemperatur (kalt)
bzw. Außentemperatur ab. Null Grad Celsius: nur 0,5 bar Anfangssteuerdruck.

Messwert: .................................................................................

falscher Anfangsdruck: Einpresstiefe des Haltebolzen des Bimetallstreifens im Warmlaufregler ändern .
siehe WLR einstellen im Tipp98-24-3, Abschnitt4.5.

b) Endsteuerdruck: Bei laufendem Motor sollte der Steuerdruck während der einige Minuten dauernden Aufheizphase
des Bimetalls im WLR kontinuierlich bis über 3,6 bar ansteigen.

Messwert: .................................................................................

Bei Motorstillstand fehlt der Saugrohrunterdruck. Benzinpumpe läuft: Steuerdruck nach Aufheizphase des WLR : nur etwa 3 bar.

Bei Fremdbestromung des WLR kann während der Aufheizphase die Benzinpumpe ausgeschaltet sein.

zu geringer Endsteuerdruck: Federdruck der Doppelfeder unter dem Bimetallstreifen zu gering, dünne Blech-Scheibe unterlegen
oder Warmlaufregler erneuern/tauschen.
4.3 Volllastanreicherung prüfen: top

Bei laufendem Motor den dicken Gummischlauch vom Warmlaufregler (WLR) unten an der Saugbrücke abziehen. Der Steuerdruck
muss um etwa 0,5 bar abfallen und der Motor schneller laufen. Einzelheiten zur Volllastanreicherung sind hier im Tipp
98-24-1, Abschnitt 4.2 . Eventuell ist auch der Unterdruckschlauch am WLR am falschen Stutzen angeschlossen (siehe Tabelle WLR).

Messwert: .................................................................................
5. Kraftstoffanlage: Innere Dichtheit: top

Bei Heißstartbeanstandungen ist eine Dichtheitsprüfung durchzuführen. Nach Abstellen der Benzinpumpe
muss der Systemdruck nach 30 Minuten noch 2,5 bar betragen.

Messeinrichtung wie beim Abschnitt 4: "Systemdruck messen".

Messwert: .................................................................................

Fehler a) Druck fällt sofort auf 0 bar: Rückschlagventil an/in der Pumpe defekt, Druckdämpfer undicht.

Fehler b) Druck fällt langsam ab: Systemdruckregler undicht.

Dichtheit Aufstossventil im Systemdruckregler: top

Nach Motorstillstand die Rücklaufleitung am Mengenteiler abschrauben. Am Schraubstutzen mit Lappen gegebenfalls Benzinreste
abwischen. In 5 Sek. darf sich nur 1 Tropfen bilden.

Dichtheit vorhanden: ...............................................................

Druckverlauf nach Abstellen des Motors: Der Systemdruck von 5 bar verringert sich sofort auf den
Schließdruck (2,5 bar) des Aufstossventils im Systemregler. Danach geringfügiger Anstieg bis etwa 3 bar
(unter dem Öffnungsdruck der Einspritzventile.
6.1 Kaltstartventil: Dichtheit prüfen: top

Benzinleitung am Kaltstartventil abschrauben, Verschraubung am Mengenteiler lösen, Kaltstartventil ausbauen (2 Inbusschrauben)
und so an der Benzinleitung anschrauben, dass ein Gefäß unter das Kaltstartventil passt.

Liegt der Systemdruck (etwa 5 bar) an, muss das Kaltstartventil dicht sein, es darf nicht tropfen sonst erneuern.

Dichtheit vorhanden: ...............................................................

6.2 Kaltstartventil: Sprühkegel prüfen: top

Systemdruck liegt an. Das Kaltstartventil mit längerem Kabel an 12 V anschliessen und Ventil in einen Metallbecher halten.
Vorsicht vor Funkenbildung.

Es muss ein einwandfreier, gleichmäßig feiner Sprühkegel sichtbar sein, sonst erneuern.

Sprühkegel: ........................................................................
6.3 Abschaltpunkt des Zusatzluftschiebers prüfen: top

Der Leerlauf muss korrekt eingestellt sein. Die Motordrehzahl soll nach dem Kaltstart ca. 800-1000 RpM betragen.
Sie erhöht sich bis auf 1300 RpM. Wenn der Zusatzluftschieber ab ca. 70 Grad C. Wassertemperatur sich schließt,
sinkt die Leerlaufdrehzahl auf 750-850 RpM.

Ergebnis:...........................................................................
7. Volumengleichförderung Mengenteiler prüfen: top

Die sechs Einspritzleitungen am Mengenteiler abschrauben. Prüfgerät anschliessen. Stauscheibe mit Fixier-Adapter
etwas auslenken und arretieren. Benzinpumpe einschalten (siehe Pumpendruck messen). Die geförderten
Benzinvolumina sollten z.B. bei 20 Sekunden Förderung bei verschiedenen Stauscheibenstellungen
gleiches Niveau in den Messzylindern ergeben.

Volumen/Zeit: ......................................................................

ungleiche Volumina: Mengenteiler ausbauen und zerlegen, O-Ringe am Steuerschlitzträger defekt, Mengenteiler nicht sauber,
Membran defekt, Differenzdruckventile verstopft usw.., letztlich Mengenteiler erneuern.

Graugussmengenteiler (mit Metallmembran): Rostpartikel durch Standschaden verstopfen Mengenteiler, reinigen.
8.1 Leichtgängigkeit der Stauscheibe prüfen: top

System bzw. Steuerdruck durch kurzes Einschalten der Benzinpumpe aufbauen. Stauscheibe von Hand nach unten drücken.
Dabei muss über den ganzen Weg ein gleichmäßiger, geringer Widerstand spürbar sein. Bei langsamer Aufwärtsbewegung
(Finger liegt auf der Stauscheibe) folgt der Steuerkolben kraftschlüssig. Bei schneller Aufwärtsbewegung
(Finger liegt auf der Stauscheibe) ist kein Widerstand spürbar, der Steuerkolben folgt langsamer. Ohne Fingerführung
schlägt die Stauscheibe hörbar am federnden Anschlag an.
8.2 Justierung der Stauscheibe prüfen: top

Zentrierung:

System bzw. Steuerdruck durch kurzes Einschalten der Benzinpumpe aufbauen. Mit Fühlerlehre 0,1 mm prüfen,
ob der Stauscheibenrand einen gleichmäßigen Abstand zum Lufttrichter hat. Ansonsten muß die Stauscheibe zentriert werden
(Vorsicht: Nach Abnahme des Abstandsbügels die Befestigungsschraube mit dem Heißluftföhn erwärmen, da sie sonst durch
die Mikroverkapselung abreißt). Mit M6-Gewindebohrer die Bohrung reinigen und neue Schraube (5 Nm) oder Loctate-Gewindesicherung verwenden.

Nullage:

Systemdruck muss vorhanden sein, Benzinpumpe läuft (Brücke Sockel Kraftstoffpumpenrelais).
Die Oberkante des Stauscheibenrandes schließt bündig mit dem zylindrischen Teil des Lufttrichters ab. Eventuell Nachjustierung.
8.3 Zuordnung Steuerkolben / Stauscheibe prüfen: top

Einspritzleitungen am Mengenteiler abschrauben (Benzin mit Lappen auffangen). Systemdruck bzw. Steuerdruck durch kurzes
Einschalten der Benzinpumpe (Brücke am Sockel Kraftstoffpumpenrelais) aufbauen.

Der Kraftstoff sollte gerade nicht aus den Anschlüssen heraus fließen. Mit der Leerlaufgemischschraube die Lage
des Steuerkolbens so einstellen.

Auch nach dem Tausch des Mengenteilers muss die Grundstellung des Steuerkolbens geprüft werden.
9. Zündeinstellung prüfen (Zündanlage TSZ8u ohne Vorwiderstände) : top

Verteiler: 0-237-306-045, Zündzeitpunkt-Einstellgerät anschliessen, Einstellwerte Motor 110.994:

Einbauwert: bei Startdrehzahl (ohne Unterdruck): 12 Grad v. OT
Einstellwert: bei 3500 RpM (ohne Unterdruck): 30 Grad v. OT

Prüfwerte: Leerlauf: 7 - 13 Grad v.OT.
Fliehkraftverstellung prüfen (ohne Unterdruck): 1500 RpM: 20-24 Grad v. OT, 3000 RpM: 29-33 Grad v.OT

Ergebnis:...........................................................................
9.1 Unterdruckverstellung Zündverteiler prüfen: top

Unterdruck messen: Kunststoffschlauch von Unterdruckdose abziehen, Messgerät am Schlauch anschliessen, Motordrehzahl erhöhen:

Leerlauf: kein Unterdruck: bei über 2000 Umdrehungen: -0,560 bar

Messwert: .................................................................................

9.2 Unterdruckdose prüfen: top

Unterdruckdose (UD) prüfen: Verteilerkappe und innere Abdeckung abnehmen. Messgerät über T-Stück an UD anschliessen,
Unterdruck am T-Stück (z.B. mit Kunststoffspritze 100 ml) anlegen:
der Verbindungshebel muss sich bewegen, der Unterdruck muss konstant bleiben.

Ergebnis: .................................................................................

Leitung vom Drosselklappenstutzen undicht, Unterdruckdose defekt, erneuern
9.3 Unterdruck im Saugrohr prüfen: top

Dicken Gummischlauch (zum Warmlaufregler) unten an Saugrohrbrücke abziehen, mit T-Stück Messgerät anschliessen.
r> Motor im Leerlauf: Unterdruck liegt bei fast -0,6 bar, beim Gasgeben sinkt der Unterdruck stark ab.

Messwert: .................................................................................

Kunststoffleitung zum Automatischen Getriebe undicht, Saugrohrdichtung undicht, Drosselklappenstutzen undicht.
10.1 Drosselklappenspalt prüfen: top

Die Drosselklappeneinstellung kann mit der Einstellschraube justiert werden. Es sollte im geschlossenen Zustand
ein Haarspalt vorhanden sein. Dazu das Gestänge aushängen. Drosselklappe schliessen, wobei ein Stück dünnes Papier
in den Spalt reicht. Die Anschlagsschraube entsprechend einstellen.

Einstellung: ..............................................................................
10.2 Gasgestänge einstellen: top

Die Grundeinstellung des Gasgestänges ist oft falsch.
Die langen Verbindungsstangen am Kulissenhebel zur Drosseklappe und zum Automatikgetriebe aushängen. Die Rolle muß
in der Ausfräsung des Kulissenhebels spannungsfrei ganz am Ende anliegen. Dann das lange Gestänge entsprechend anpassen,
dass es zur Grundstellung der Drosselklappe passt. Ebenso die Querstange zum Automatikgetriebe einstellen.

Prüfen, ob bei Vollgas auch die Drosselklappe ganz öffnet, dazu die obere Verbindungsstange (Bild-Nr. 123)
vom Gaspedalhebel (nach dem Winkelhebel) einstellen.

Einstellung: ..............................................................................
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